Manchmal muss man tief hinabsteigen, um hoch hinauszuwachsen – und genau das tat die Tagesgruppe Haus Sonnentag bei ihrem Ausflug ins Sauerländer Besucherbergwerk Ramsbeck. Statt Sonne, Vogelgezwitscher und frischer Luft gab es für uns diesmal Helm, Grubenlampe und die unverwechselbare Mischung aus Kühle, Finsternis und feuchtem Gestein. Ein Tausch, der sich gelohnt hat. Schon beim Anlegen der Helme wurde klar: Heute wird’s nicht nur lehrreich, sondern auch ein wenig abenteuerlich.
Mit dem rumpelnden Personenwagen fuhren wir in den Berg ein – eine Fahrt, die eher nach Achterbahn als nach Museumsbesuch klang. Plötzlich waren wir mittendrin in einer Welt aus Fels, Dunkelheit und überraschend kühler Luft. Wer vorher noch dachte, Bergbau sei „nur ein bisschen Schaufeln“, der wurde schnell eines Besseren belehrt.
Unser fachkundiger Führer verstand es meisterhaft, Geschichte lebendig zu machen. Mit viel Wissen und einer Prise Humor erklärte er, wie mühsam über Jahrhunderte hinweg Erz, Blei und Zink gefördert wurden. Wir erfuhren, wie schwer die Werkzeuge waren, wie gefährlich die Arbeit sein konnte – und warum ein Arbeitstag unter Tage sicher nicht mit dem heute so beliebten „Homeoffice“ vergleichbar war.
Besonders eindrücklich waren die Geräuschkulissen: Hämmer, Bohrer, das Echo in den Stollen. Dazu die allgegenwärtige Dunkelheit, die nur von unseren Helmlampen erhellt wurde, und der typische Geruch nach feuchtem Gestein. Wer die Augen schloss, konnte sich für einen Moment wie ein echter Bergmann fühlen – allerdings ohne den Rückenschmerz nach acht Stunden Schicht.
Nach so viel „Schwerstarbeit im Kopf“ blieb am Ende noch Zeit für Austausch, Fragen und ein gemeinsames Schmunzeln. Ein Nachmittag voller spannender Eindrücke, bei dem wir nicht nur Geschichte gehört, sondern sie wirklich erlebt haben.
Und so fuhren wir schließlich wieder ans Tageslicht zurück – etwas staubiger, deutlich wissender und mit dem guten Gefühl, dass Abenteuer manchmal einfach unter der Erde liegen.