Zum Start der Osterferien begab sich die Wohngruppe Haus Sonnengarten am 11. April 2025 auf eine ganz besondere Reise: Vier Tage lang ging es in die malerische Eifel, genauer gesagt nach Kronenburg, wo auf der naturbelassenen Zeltwiese des Bibercamps direkt am Kronenburger See das Lager aufgeschlagen wurde. Die Teilnehmenden erwartete eine intensive Zeit voller Herausforderungen, Naturerfahrungen und wertvoller gemeinsamer Momente – fernab des Alltags.
Schon im Vorjahr hatte die Gruppe Erfahrungen im Bereich Outdoor und Survival gesammelt. Dieses Wissen wurde nun vertieft und unter realen Bedingungen erprobt. Das gesamte Camp wurde selbst aufgebaut – inklusive Kochstelle, Sitzgelegenheiten und Schlafplätzen. Beheizte Räume oder Schutzunterkünfte gab es keine. Stattdessen war Improvisationstalent gefragt, um mit einfachsten Mitteln Schutz vor Wind und Wetter zu schaffen.
Ein zentrales Thema dieser Freizeit war der Umgang mit Kälte. In Nächten mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zeigte sich, wie wichtig Vorbereitung, gegenseitige Unterstützung und ein wachsames Auge für das Wohlbefinden aller sind. Die Jugendlichen meisterten diese Bedingungen mit bewundernswertem Durchhaltevermögen – ein großer Schritt in Sachen Selbstwirksamkeit und Resilienz.
Trotz der frostigen Nächte wurde das Tagesprogramm aktiv und motiviert gestaltet. Neben grundlegenden Bushcraft-Techniken wie dem Bau von Unterständen, dem Entzünden von Feuer mit einfachen Mitteln und dem Herstellen kleiner Hilfsmittel aus Naturmaterialien standen auch Orientierungseinheiten mit Karte und Kompass auf dem Plan. Gekocht wurde ausschließlich über dem offenen Feuer – gemeinsam, kreativ und mit dem, was zur Verfügung stand.
Ein besonderes Erlebnis war der Versuch, die Nahrungsbeschaffung durch Angeln zu erweitern. Auch wenn das Gewässer aufgrund des niedrigen Wasserstands keinen Fang ermöglichte, war es doch eine wertvolle Erfahrung in Geduld und Naturbeobachtung.
Ein echtes Natur-Highlight war die nächtliche Krötenwanderung bei Vollmond. Die Gruppe konnte beobachten, wie unzählige Amphibien vom Wald hinunter zum See wanderten, um dort ihre Laichplätze zu erreichen. Dieses Schauspiel, eingebettet in die Stille der Nacht und begleitet vom Licht des Monds, hinterließ bei allen bleibende Eindrücke.
Auch ein Ausflug zur historischen Burgruine in der Nähe stand auf dem Programm. Dort konnten die Jugendlichen nicht nur Geschichte zum Anfassen erleben, sondern auch den Blick über die hügelige Eifellandschaft genießen und zur Ruhe kommen.
Der emotionale Höhepunkt der Reise war zweifellos das Treffen mit dem Rad-Team "Stiftung Wadentest", das im Rahmen der „Tour de Jugendhilfe“ eine mehrtägige Radwanderung bis zur deutschen Nordseeküste unternahm. Die Gruppe aus dem Haus Sonnengarten durfte einen Teil der Etappe miterleben, anfeuern und sich mit den anderen Jugendlichen austauschen – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, gegenseitige Motivation und Gemeinschaft über die eigene Gruppe hinaus.
Nach vier intensiven Tagen kehrten die Jugendlichen und Betreuenden erschöpft, aber stolz und erfüllt zurück. Die Ferienfreizeit war nicht nur ein Ausflug in die Natur, sondern eine Zeit voller Lernen, Wachstum und verbindender Erlebnisse – Momente, die lange nachwirken und den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe weiter stärken. (dm)