Gute Aussichten auf Abenteuer für die Gruppe
Als die Kinder und Jugendlichen mit den Pädagogen des Haus Sonnengarten zu einem Wander- und Bushcraftwochenende aufbrachen, konnten sie noch nicht ahnen, dass sie kurz darauf auf nostalgischen Pfaden wandeln werden. Angekommen im SGV-Heim Ober-Elspe, wurde tatsächlich eine alte und in die Jahre gekommene Mundorgel gefunden. Man einigte sich auf ein passendes Lied aus eben dieser Mundorgel und es erklang aus Vorfreude auf die kommenden drei Tage das Lied „Im Frühtau zu Berge“ tatsächlich aus den Mündern der Erwachsenen und Kinder.
Wie üblich bestand ein grober Plan, die übrige Ausgestaltung der Zeit sollte spontan und bedürfnisorientiert ausgerichtet sein.
Zu den wichtigsten Survival-Regeln gehört es, sich um Wasser, eine Unterkunft, Feuer sowie Nahrung zu kümmern, ehe man anfängt, sich zu organisieren und einzurichten. Zugegebenermaßen war die Notunterkunft in diesem Falle luxuriös und mit zwei Matratzenlagern ausgestattet. Auch das Wasser floss aus den Leitungen und das Essen war bereits eingekauft und musste bloß noch vorbereitet werden, aber jeder fängt einmal klein an und so stand für die nächsten drei Tage das Lernen von Umgang mit dem Feuer, Orientierung und Teamfähigkeit auf dem Plan.
Am ersten Tag wurde Feuerholz und Zunder gesammelt. Bäume und Astwerke wurden klein gemacht und direkt mit einer Werkzeugschulung für den Umgang mit Säge, Axt und Messer genutzt. Nachdem genügend Brennholz vorhanden gewesen ist, brach die Gruppe zu einer Orientierungswanderung auf. Jedes der Kinder erhielt den Auftrag zu sammeln, was ihrer Meinung nach als Zunder taugt. Im Anschluss nutzte man die überaus beträchtlich große Feuerschale für eine Feuervernissage. Das jeweilige Kind entzündete den Zunderhaufen mit dem Feuerstahl und unter tobenden Applaus führten alle ihr Zunderfeuer zu einem großen gemeinsamen Lagerfeuer zusammen. Während einige sich um das Feuer kümmerten und den Teig für das Stockbrot vorbereiteten, nutzen andere die Zeit um gemeinsam im Wald Verstecken-Fangen zu spielen.
Am Morgen des zweiten Tages startete die Gruppe mit einem stärkenden Frühstück. Anschließend ging es im anfänglichen Nebel auf eine Durchschlageübung. Ziel war ein Geocache in 4,5 km Entfernung. Auf dem Weg dorthin beschlossen die Kinder im Konsensverfahren, dass alle Ziele gemeinsam überwunden werden müssen und der Cache geradewegs angesteuert werden muss. Lediglich Grundstücke und andere Bereiche, die es illegal zu betreten gewesen wäre, sollten umgangen werden dürfen. Angekommen am Cache berichteten die Kinder während der Reflexion, dass sie nicht damit gerechnet hätten, wie anstrengend die Überquerung eines Ackers oder das Durchschlagen durch Dickicht sein sollte. Stolz und hungrig von dem Abenteuer machten sie sich zurück zur Unterkunft, um sich für den restlichen Tag zu stärken.
Der Nachmittag sollte sich rund um das Thema Teamfähigkeit drehen. Zusammenarbeit und Absprachefähigkeit war ebenso gefragt wie gegenseitiges Vertrauen. Über einen Streckenabschnitt, welcher bergauf mitten durch einen Wald führte, mussten die Kinder zuerst einen Ballon transportieren. Dabei durfte der Ballon lediglich mit einer Berührung im ständigen Wechsel transportiert werden. Unmittelbar darauf folgte die Übung „Baumtasten“. Jeweils im Wechsel fanden sich zwei Kinder – oder Erwachsene – zu einem Paar zusammen und führten sich gegenseitig bei verbundenen Augen kreuz und quer durch den Wald zu einem Baum. Dieser musste sodann ertastet und später ohne Augenbinde wiederentdeckt werden. Die Kinder berichteten anschließend von ihrem Erlebnis die leibliche Unversehrtheit in andere Hände zu geben und durch unwegsames Gelände geführt zu werden. Auch der anschließende Frei-Fall rückwärts in die Arme der Teamkameraden forderte Mut und gegenseitiges Vertrauen. So ging ein weiterer erlebnisreicher Tag zu Ende und bei Einbruch der Dunkelheit wurde nach einer Fackelwanderung mit selbst gebauten Fackeln der Tag am Lagerfeuer ausklingen gelassen.
Mit Wehmut aufgrund des Endes der abenteuerlichen Zeit und Vorfreude auf das nächste Abenteuer machten sich alle am Folgetag auf die Heimreise zurück in das Haus Sonnengarten.