IMG 20240716 WA0005Die Sommersonne ist bereits am Aufgehen. Es ist der 15.07.2024 um ca. 5 Uhr, als die BewohnerInnen des Haus Sonnengarten gemeinsam mit vier Fachkräften und einem Hund die Reise in die Mecklenburgische Seenplatte antreten, um von dort aus eine abenteuerliche Wasserwanderung für acht Tage zu starten. Eine genaue Route gibt es nicht, das Ziel ist ungewiss.

Bei gutem Wetter und einer 8-stündigen Anreise in den Knochen findet eine Sicherheits- und Technikunterweisung im Umgang mit dem Canadier statt. Insgesamt drei Boote mit acht Menschen und einem Hund stechen gegen 15 Uhr in den Leppinsee, vom welchen aus sie die Kanustation Mirow als Tagesziel ausgemacht haben. Der Umgang mit den Booten und das warme Wetter fordern ihren Tribut, dennoch können ca. 2.5 Stunden später alle wohl auf an dem angepeilten Campingplatz anlanden und das Camp aufschlagen. Die Auswahl der Übernachtungsmethode steht allen frei. Neben Zelten besteht die Möglichkeit, unter dem Tarp oder in der Hängematte zu nächtigen.

Anschließend wird auf dem Gasherd und dem offenen Feuer gekocht. Bereits jetzt ist der Alltag in Vergessenheit geraten und alle sehen sich mit den neuen und gleichzeitig herausfordernden Umständen konfrontiert. Trinkwasser gibt es aus dem Wasserhahn und muss teilweise vor dem Verzehr abgekocht werden. Mücken und andere Kleintiere umgeben alle gemeinsam mit Erde, Matsch und Sand. Duschen kann man mit einer Duschmarke für 3 Minuten oder alternativ im erfrischenden Wasser des Sees. Müde von den Strapazen verabschieden sich alle gemeinsam in ihr „Bett“, um am Folgetag gegen 7 Uhr aufzustehen und sich um dem Abbau des Camps sowie der Versorgung der Grundbedürfnisse zu kümmern. So oder so ähnlich sahen die folgenden Tage aus. Eine kontrollierte Verwahrlosung einerseits, ein digitaler Detox und eine permanente Förderung des achtsamen Umgangs mit anderen und sich selbst anderseits.

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Es sind die gemeinsamen Erlebnisse, die aus einer neu gegründeten Gruppe eine Einheit bilden. Herausforderungen und kleine Konflikte, aber vor allem gemeinsame Momente, die ungeplant und verbindet sind. Neben den bereits beschriebenen Aufgaben, die ein solches Abenteuer mit sich bringt, gibt es durchaus Momente des Genusses. Beispielsweise wenn das Angeln erfolgreich war und es frischen Fisch gibt, welcher direkt auf dem Feuer zubereitet werden kann, wenn Kartenspiele auf einem schwimmenden Steg gespielt werden oder der gemeinsame Badeausflug zu einer natürlichen Wellnesseinheit inklusive Schlammpackung genutzt wird. Es sind auch Begegnungen mit anderen Menschen wie den Zeltnachbarn die einen Jungen mit Angelposen ausrüsten, ohne etwas dafür zu verlangen. Platzwarte die Bierzeltgarnituren und Feuerholz schenken, damit die Gruppe alsbald wieder kommt oder havarierte und dankbare Yachtbesitzer, die ohne die Unterstützung der Gruppe ihr Boot nicht mehr aus der Schleuse bekommen hätten. Viele Erlebnisse, für die an dieser Stelle der Platz fehlt, um sie alle auszuführen.

Am Ende wurden insgesamt 17 Seen und 47 Kilometer mit eigener Kraft zurückgelegt. Vielen Dank an die Gruppe für eine unvergessliche und wunderbare gemeinsame Zeit. Auf das nächste Abenteuer!